Die Wundheilung ist ein komplexer biologischer Prozess. Nach einem chirurgischen Eingriff spielt sie eine entscheidende Rolle. Erfahren Sie, wie die innere Wundheilung nach einer OP beschleunigt werden kann.

Die Reaktion des Körpers bei Wunden
Der Körper beginnt unmittelbar nach einer Verletzung oder Operation mit dem Wundheilungsprozess. Dieser umfasst mehrere Phasen: von der Blutgerinnung über die Entzündungsreaktion bis hin zur Neubildung von Gewebe.
Besonders nach einer Operation sollte die innere Wundheilung beschleunigt werden, um das Risiko von Komplikationen wie Infektionen zu minimieren. Der Heilungsprozess hängt dabei stark von der individuellen Gesundheit, dem Alter und dem allgemeinen Lebensstil ab.
Diese Gewohnheiten verlangsamen die innere Wundheilung nach einer OP
Einige alltägliche Gewohnheiten können die innere Wundheilung nach einer OP erheblich verlangsamen:
- Rauchen: Rauchen beeinträchtigt die Sauerstoffzufuhr zum Gewebe, was die Wundheilung verzögert und Komplikationen begünstigt.
- Ungesunde Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung mit wenig Vitaminen und Mineralstoffen kann den Heilungsprozess behindern.
- Bewegungsmangel: Fehlende körperliche Aktivität kann die Durchblutung verschlechtern, was sich negativ auf die Heilung auswirkt.
- Stress: Psychischer Stress schwächt das Immunsystem und kann die Wundheilung verlangsamen.
- Kratzen und Aufreiben der Wunde: Oft neigen wir dazu, juckende Wunden aufzukratzen. Das verzögert jedoch die Heilung erheblich. Um den Juckreiz zu lindern, können Sie die Wunde kühlen, anstatt sie aufzureiben.
- Falsche Wundpflege: Ein weit verbreiteter Irrglaube besagt, dass Wunden an der frischen Luft am besten abheilen. Studien haben jedoch gezeigt, dass Verletzungen in einer kalten und trockenen Umgebung langsamer verheilen. Es ist daher wichtig, die Wunde feucht und warm zu halten, um die Heilung zu unterstützen
Tipps zur inneren Wundheilung nach einer OP
Verletzungen, insbesondere operative Behandlungen, gehen einher mit erhöhtem Stress für den Organismus: Jetzt werden Nährstoffe benötigt, um das verletzte Gewebe zu reparieren und um mögliche Infektionen abzuwehren. Verschiedene Faktoren können die Wundheilung fördern. Bei jungen Menschen beispielweise heilen Wunden schneller. Über andere Faktoren aber lässt sich eine schnelle Wundheilung gezielt unterstützen.
Möchten Sie die innere Wundheilung nach einer OP beschleunigen, sollten Sie vor allem darauf achten, dass die Wunde keimfrei bleibt und die Wundränder nicht unter Spannung stehen. Mit einer erhöhten Lagerung und Ruhigstellung der verletzten Körperpartie können Sie ebenfalls die Wundheilung unterstützen. Weitere wichtige Tipps sind:
- Proteinreiche Ernährung: Essen Sie Lebensmittel mit viel Protein und guten Nährstoffen, um Ihrem Körper all die Bausteine zur Verfügung zu stellen, die er benötigt.
- B-Vitamine: Diese Vitamine sind als Vorstufen an fast allen Stoffwechselvorgängen beteiligt und somit essenziell für die Heilung.
- Biotin und Pantothensäure: Diese Nährstoffe sind wichtig für die DNA-Synthese und die Heilung nach Verletzungen.
- Zink und Vitamin D: Diese Mikronährstoffe sind notwendig für eine gute Wundheilung. Beide sind in die Differenzierung der Immunzellen involviert. Sie senken die Intensität der Entzündung während des Heilungsprozesses. Patient:innen mit einem schlechten Vitamin-D-Status haben beispielweise ein 3- bis 4-fach erhöhtes Infektionsrisiko.
- Antioxidantien: Vitamine wie A, C und E sowie pflanzliche Antioxidantien (z. B. Carotinoide, Resveratrol und Traubenkern-OPC) mindern Gewebsschäden und fördern die Heilung.
- Hyaluronsäure: Diese Substanz aktiviert verschiedene Zellprozesse, die in die Wundheilung involviert sind.
- Enzyme und Omega-3-Fettsäuren: Diese Substanzen reduzieren postoperative Entzündungen und Schwellungen. Omega-3-Fettsäuren können das Risiko einer Infektion signifikant um knapp 40 % senken und die Dauer der Krankenhausaufenthalte um durchschnittlich drei Tage reduzieren.
- Ananas (Bromelain) und Papaya (Papain): Die tropischen Früchte enthalten Enzyme, welche eine entzündungshemmende sowie abschwellende Wirkung haben.

Hausmittel zur Beschleunigung der inneren Wundheilung nach einer OP
Hausmittel können die innere Wundheilung nach einer OP beschleunigen. Nachfolgend finden Sie einige natürliche Mittel, die den Heilungsprozess unterstützen können:
- Honig: Honig besitzt antiseptische Eigenschaften. Er fördert das Wachstum von neuem Gewebe und beschleunigt somit die Heilung von innen heraus.
- Aloe Vera: Die beruhigenden Eigenschaften von Aloe Vera sind weithin bekannt. Sie wirkt entzündungshemmend und fördert die Regeneration der Haut.
- Kamillentee: Kamille wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Ein Kamillenbad oder Kompressen können helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Wunde sauber zu halten.
- Kurkuma: Kurkuma enthält Curcumin, das starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzt. Es kann als Paste direkt auf die Wunde aufgetragen werden, um die Heilung zu fördern.
- Knoblauch: Knoblauch ist bekannt für seine antibakteriellen Eigenschaften. Der Konsum von rohem Knoblauch kann das Immunsystem stärken und somit indirekt die innere Wundheilung nach einer OP beschleunigen.
- Teebaumöl: Teebaumöl hat antiseptische Eigenschaften und kann helfen, Infektionen vorzubeugen. Es sollte immer verdünnt angewendet werden, um Hautreizungen zu vermeiden.
- Ingwer: Ingwer ist ein weiteres Hausmittel mit entzündungshemmenden Eigenschaften, das den Heilungsprozess fördern kann. Ingwertee oder das Auftragen von frischem Ingwer auf die Wunde können nützlich sein.
- Apfelessig: Apfelessig hat antibakterielle und antiseptische Eigenschaften. Verdünnt angewendet, kann er helfen, die Wunde sauber zu halten und Infektionen vorzubeugen.
Bevor Sie diese oder andere Hausmittel anwenden, sollten Sie dies mit Ihren behandelnden Ärzt:innen besprechen.
